Angeln ohne Angel – wie man im Notfall Fische fängt

Kai

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Angeln ohne Angel
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Wer angesichts einer Krise gezwungen ist, sein Zuhause zu verlassen, benötigt neben Wärme und Trinkwasser auch Nahrung. Mag das Szenario einer Flucht in unseren Gefilden auch als unwahrscheinlich gelten: Naturkatastrophen, bürgerkriegsähnliche Zustände oder langanhaltende, großflächige Stromausfälle liegen durchaus im Bereich des Möglichen.
Ist der Notvorrat an Lebensmitteln erschöpft, gilt es neue Nahrung zu beschaffen. Eine Fischmahlzeit liefert neben hochwertigem Eiweiß auch Mineralstoffe, Jod und Vitamin D. Fettfische wie Lachs und Hering versorgen den Körper mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren. Aber wie lässt sich ein Fisch auch ohne Angel fangen?

Gesetze und Verordnungen regeln Angeln und Fischerei

Auf Ebene der Bundesländer regeln Gesetze und Verordnungen das Angeln und die Fischerei. Werden sie missachtet, drohen hohe Strafen. Geht es in einer Krisensituation um Leben oder Tod, rücken diese Überlegungen in den Hintergrund. Wer das Angeln ohne Angel jedoch zum Spaß oder zu Übungszwecken betreibt, sollte sich mögliche Konsequenzen stets vor Augen halten.

Angelhaken und Schnur gehören in jedes Fluchtgepäck

Die richtige Ausrüstung erhöht die Chance auf eine erfolgreiche Flucht aus der gewohnten Umgebung. Angelhaken und eine Rolle Angelschnur sind kompakt und leicht. Sie gehören daher in jeden Fluchtrucksack. Als Angelrute eignet sich beispielsweise ein Ast des Haselnussstrauches. Auch Weidenruten haben sich bewährt. Angelhaken lassen sich ebenfalls improvisieren. Eine entsprechend zurechtgebogene Büroklammer oder die modifizierte Aufreißlasche einer Getränkedose eigenen sich als Angelhakenersatz.

Die wohl primitivste Methode: Fische fangen mit der Hand

Das Fangen eines Fisches mit der Hand erfordert viel Geschick und Geduld, ist aber durchaus möglich. Bereits vor Jahrhunderten praktizierten unsere Vorfahren diese Methode. Insbesondere in Uferbereichen, die über durch Steine abgegrenzte Bereiche verfügen, eignen sich für diese Form des Fischfangs. Stehen dort Fische in der Strömung, die auf Beute warten, führt eine behutsame Vorgehensweise zum Erfolg. Hektische Bewegungen gilt es dabei zu vermeiden.
Speziell bei der Jagd auf Forellen hat sich folgender Trick bewährt: Die Hand tastet sich von hinten vorsichtig an den Fisch heran. Ein sanftes Streicheln mit den Fingern sorgt dafür, dass das Tier in seiner Position verharrt. Hat sich die Hand nach vorne gearbeitet und die Position der Kiemen erreicht, packt sie blitzschnell zu und schleudert die Forelle aus dem Wasser.

Fischen mit dem Speer eine erfolgversprechende Alternative

Das Speerfischen eignet sich ebenfalls für das Angeln ohne Angel. Ein möglichst gerade gewachsener Ast muss zunächst mit einer Spitze versehen werden. Werden Widerhaken in den Speer geschnitzt, erhöht das die Chance, den Fisch auch wirklich aus dem Wasser bugsieren zu können. Bei Speerfischen sind Geduld, ein gutes Auge und eine sichere Hand gefragt.
Um einen Speer schnitzen zu können, ist ein Messer unerlässlich. Dieses Werkzeug gehört unbedingt in den Fluchtrucksack. Auch bei der Zubereitung einer Fischmahlzeit leistet es wertvolle Dienste. Wer sich ohne geeignetes Messer auf die Flucht begibt, wird dieses unersetzliche Werkzeug schon bald schmerzlich vermissen.

Bau einer Fischfalle auch mit einfachen Mitteln möglich

Wer sich neben der Nahrungsbeschaffung weiteren Tätigkeiten widmen muss, ist mit einer Fischfalle gut bedient. Ist die Falle einmal fertiggestellt, lässt sie sich immer wieder verwenden. Entscheidend ist der Standort. Aus Zweigen geflochtene Reusen funktionieren nur in Fließgewässern. Sind Fische mit der Strömung in das trichterförmige Fanggerät gelangt, ist ihnen der Ausgang verwehrt. Bei geeignetem Standort und regelmäßiger Kontrolle der Fischfalle lassen sich beträchtliche Fangerfolge verbuchen.

Improvisierte Netze leisten beim Fischfang gute Dienste

Beim Angeln ohne Angel erweist sich ein Netz als effektives Fanggerät. Da es nur wenig wiegt und kaum Platz benötigt, ist es elementarer Bestandteil des Fluchtgepäcks. Ein improvisiertes Netz lässt sich aus Schnüren, Kleidungsstücken oder Pflanzenfasern herstellen. Der Bau ist jedoch zeitaufwendig und setzt ein wenig Geschick voraus.

Fazit: Fischfang ist ein wichtiger Teil der Nahrungsbeschaffung

In einer Survival-Situation kann der Fischfang überlebenswichtig sein. In Vorbereitung auf dieses Szenario sollte sich jeder mit dem Gedanken vertraut machen und sich entsprechende Techniken aneignen. Bei der praktischen Erprobung gilt es die Gesetze und Verordnungen des jeweiligen Bundeslandes zu beachten.

Kai